Bechstein: Der Zauber-Wettkampf – Analyse

Text: http://www.maerchen.com/bechstein/der-zauber-wettkampf.php (Fassung 1845)

http://www.internet-maerchen.de/maerchen/zauber-wettkampf.htm (Fassung 1857)

http://www.labbe.de/lesekorb/index.asp?themaid=79&titelid=227 (sprachlich vereinfacht nacherzählt)

Ausgangssituation:

Ein Buchbindergeselle ist verarmt.

Geschehen:

Er sucht Arbeit und wird von einem Meister zu günstigen Bedingungen angestellt; er muss nur Büchern säubern, darf jedoch in eines nicht hineinschauen. [Das Verbot motiviert ->]

  • Nach zwei Jahren erliegt er der Versuchung und schaut in das verbotene Buch, ein Zauberbuch.
  • Er lernt bald zaubern und flieht als Schwalbe mit dem Buch zurück zu seinem Vater.
  • Er verwandelt sich in einen Ochsen und lässt dich verkaufen, um dann den Käufer zu täuschen und wieder als Mensch heimzukehren.
  • Er verwandelt sich in einen Rappen und wird vom Zauberer gekauft; dieser verhindert die Rückverwandlung (ein Stricklein am Bein behalten).
  • Im Stall des Zauberers bewegt der Rappe einen Jungen dazu, das Stricklein durchzuschneiden; so kann er in Gestalt einer Schwalbe fliehen.

Dadurch wird der Zauberwettkampf ermöglicht/eröffnet:

  • Der Zauberer verfolgt als Geier die Schwalbe.
  • Die Schwalbe verwandelt sich in einen Ring und fällt in den Schoß einer Prinzessin, die ihn ansteckt.
  • Der Geier verwandelt sich in einen Junker, der den Ring zurückerbittet.
  • Der Ring verwandelt sich in ein Hirsekorn.
  • Der Junker verwandelt sich in einen Hahn.
  • Das Hirsekorn verwandelt sich in einen Fuchs und frisst den Hahn.
  • Der Fuchs wird wieder zum Buchbinder

und gewinnt zur Belohnung seiner Tüchtigkeit das Herz der Prinzessin unter der Bedingung, dass das Verwandeln ein Ende hat und er unwandelbar treu wird. Er verbrennt das Zauberbüchlein.

Schlussbemerkung des Erzählers an den Leser: Der Buchbinder hätte uns das Büchlein geben können…

 

Märchenhaft ist die Möglichkeit des Zauberns, eher eine witzige Unterhaltung ist der Wettkampf. Man kann das Märchen sicher in der Grundschule vorlesen.

Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend (1854), hat unter dem Titel „Zauber-Wettkampf“ das Märchen leicht umgeformt. Bechsteins Märchen „Der alte Zauberer und seine Kinder“ gleicht dem „Der Zauber-Wettkampf“ stark.

Geschichten mit Verwandlungskämpfen gab es bereits im alten Griechenland; den betrügerischen Verkauf eines Pferdes kannte auch Ovid schon. Eine voll ausgebaute Fassung des Märchens gibt es bei Strapola (16. Jh.); Bechstein hat auf mündliche Überlieferung zurückgegriffen. Motivketten der magischen Flucht gibt es auch in seinen Märchen „Der goldene Rehbock“, „Die Hexe und die Königskinder“, „Die drei Nüsse“ (später ausgeschieden) und „Vom Knaben, der das Hexen lernen wollte“. – Auch sonst ist das Motiv bekannt.

 

http://www.maerchen.com/ludwig-bechstein.htm (Bechstein: Deutsches Märchenbuch, 1845)

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_M%C3%A4rchenbuch (Deutsches Märchenbuch, Ausgabe letzter Hand 1857)

http://www.zeno.org/Literatur/M/Bechstein,+Ludwig/M%C3%A4rchen/Deutsches+M%C3%A4rchenbuch (dito)

https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_deutsches_M%C3%A4rchenbuch (Neues deutsches Märchenbuch, 1856)

http://www.zeno.org/Literatur/M/Bechstein,+Ludwig/M%C3%A4rchen/Neues+deutsches+M%C3%A4rchenbuch (dito)

(Ludwig Bechstein: Sämtliche Märchen. Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Walter Scherf, 1976)

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