N. G. Finkelstein: Die Holocaust-Industrie (2001)

Nach der Überzeugung des amerikanischen Politologen Norman Finkelstein existiert ein Kartell aus Personen, Organisationen und Institutionen, das aus den Leiden des jüdischen Volkes politischen oder finanziellen Profit zieht und damit die Hauptursache des Antisemitismus bildet. Finkelstein hat seine Thesen in einem Buch mit dem Titel „Die Holocaust-Industrie“ publiziert, das Anfang 2001 mit großem Medienaufwand dem deutschen Publikum vorgestellt wurde. Finkelstein nimmt ein seriös und umsichtig argumentierendes Buch des amerikanischen Historikers Peter Novick als Ausgangspunkt. Während Novick kritisch die Rolle des Holocaust in der politischen Kultur Amerikas untersucht, vergröbert Finkelstein die Überlegungen zu Verschwörungstheorien und Schuldzuweisungen an die Adresse des Friedensnobelpreisträgers Eli Wiesel, der selbst den Holocaust überlebte und als moralische Institution der Erinnerung an den Holocaust gilt, an die Jewish Claims Conference, die als zentrale jüdische Organisation mit der Verwaltung und Verteilung von Wiedergutmachungsgeldern befasst ist, und an das US-Holocaust-Museum in Washington als eine der wichtigsten Instanzen zur Darstellung und Bewusstmachung der Judenverfolgung in der Öffentlichkeit.

Mit der Behauptung, die Jewish Claims Conference bereichere sich an Entschädigungsgeldern, erhebt er schwerste Vorwürfe; zur Stütze seiner These behauptet er, die Claims Conference gehe von zu hohen Opferzahlen aus. Dies kann er zwar nicht beweisen, muss sich aber selbst Fehler und mangelnde Kenntnisse bei seinen Berechnungen vorhalten lassen. – Gleichwohl ist zu untersuchen, 1. wozu die fortgesetzte Behauptung von der Einzigartigkeit des Holocaust dient, 2. ob mit einem Verweis auf den Holocaust nicht jede Kritik an Israels (Siedlungs)Politik erschlagen wird, 3. was (und wem) die zahlreichen Denkmäler und Erinnerungsveranstaltungen nützen.

(nach https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/504211/holocaust-industrie/)

https://ulis-buecherecke.ch/pdf_juedisches_leben/die_holocaust_industrie.pdf (Text)

Für eine seriöse Diskussion verweise ich auf folgende Links:

https://www.deutschlandfunk.de/norman-g-finkelstein-the-holocaust-industry-reflections-on-100.html

https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-2430

https://werkstattgeschichte.de/wp-content/uploads/2017/01/WG29_111-114_BENZ_HOLOCAUST-INDUSTRIE.pdf

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