„Die Jahre des Friedens waren vorüber und vom Jahre 1806 an begann ein neuer Geist der Zeit.“ (Karl Preusker in seiner 1871 herausgegebenen Selbstbiografie, S. 21)
A) In allgemeiner Betrachtung kann man sagen, dass der Epochenumbruch um 1800 der Übergang von der Aufklärung zur Romantik war. Matuschek unterscheidet im Art. „Romantik“ in Metzler Lexikon Literatur (2007) auf europäischer Ebene für das 18./19. Jahrhundert drei Großepochen: Aufklärung / Romantik / Realismus.
Innerhalb der Aufklärung findet man auch die Strömungen des Pietismus und der Empfindsamkeit (etwa seit 1700) sowie in Deutschland den „Sturm und Drang“ (ca. 1770 – 1785). [Man könnte den „Sturm und Drang“ aber auch (mit Korff) als Beginn der „Goethezeit“ und damit als Beginn der Romantik sehen – in der Romantik werden viele Elemente des „Sturm und Drang“ aufgegriffen oder fortgeführt.]
Eine ältere Einteilung sieht die Strömungen (Epochen) Aufklärung / Sturm und Drang / Klassik / Romantik in Deutschland einander folgen. Die Weimarer Klassik umfasste nur wenige Autoren und dauerte von 1786 (Goethes Italienreise) bis 1805 (Schillers Tod) – es gibt auch andere Datierungen. Mme. de Stael (De l’ Allemagne, 1813) zählte übrigens Goethe und Schiller zur deutschen Romantik; darin stimmen ihr heute die meisten Forscher zu.
Fazit: Die Einteilung in Epochen ist umstritten, die Abgrenzung der Epochen ist unscharf; man muss sehen, dass sich verschiedene Strömungen überlagern und dass nicht die eine endet, wenn anderswo und bei anderen Leuten eine (relativ) neue Strömung beginnt. Epochen-Strömungen machen sich auch an Menschen fest (vgl. die Berliner Salons um 1800). Oft fangen die Jungen etwas Neues an, während die Alten am Bekannten festhalten. Es kann aber auch geschehen, dass einzelne Personen (z.B. Goethe und Schiller nach 1785) ihre literarische Produktion verändern, was wir dann „sich entwickeln“ nennen.
B) Eine differenzierte Darstellung in kleinen Einheiten bietet der dtv-Atlas „deutsche Literatur“ (ich besitze die 8. Auflage, 1999). Die schnelle Information findet man im Schülerduden Literatur. Für Lehrer unbedingt lesenswert ist H. A. Korffs vierbändiges ideengeschichtliches Werk „Geist der Goethezeit“, was es antiquarisch noch bei ebay und bei booklooker.de (dort meistens teurer) gibt; vgl. dazu auch diesen Artikel! In der Einleitung skizziert Korff: Geist der Goethezeit (Bd. 1, S. 29 ff. – 2. Kapitel) die „Entwicklung der Goethezeit“ (also den gesamten „Epochenumbruch“) so:
1. Die humanistische Generation
Neu war im „Sturm und Drang“ die optimistische Idee einer natürlichen Humanität, dass der Mensch von sich aus das Menschliche verwirklichen könne: ein Ausweg aus der Krise der auf Arbeitsteilung beruhenden bürgerlichen Kultur. Es geht um die Freiheit zur Selbstentfaltung des Subjekts, woran der dramatische Held jedoch scheitert.
„Sturm und Drang“ ist ein Jugendzustand – die „Klassik“ ist die Zeit des Reifens; dabei wandelt sich die Humanität zu einer sittlichen. Die Vernunft tritt wieder in ihr Recht, aber sie ist auf ideelle Selbsterhaltung bedacht (und nicht nur an praktischen Ergebnissen orientiert wie in der Aufklärung). Der Subjektivismus ist geläutert, er strebt nicht mehr in die Weite und Fülle des Lebens (Sturm und Drang), sondern in die Höhe (Iphigenie auf Tauris). Unter dem Einfluss Kants zeigt sich bei Schiller ein neuer Dualismus: Vorrang der Pflicht vor der Lust. Der scheiternde Held (Max Piccolomini) repräsentiert die Erhabenheit des Menschlichen.
Die Synthese der natürlichen und der sittlichen Humanität macht dann das eigentlich Klassische aus: die Idee der Schönheit (Schiller: „Das Glück“; Goethe: Hermann und Dorothea). Im Ideal der schönen Humanität stimmen Pflicht und Neigung überein. Das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft ist nicht gestört, das Ideal ist eine überbürgerliche Gesellschaft. Dies ist die deutsche Antwort auf die Französische Revolution. Nicht Revolution tut not, sondern ästhetische Erziehung.
2. Die romantische Generation
sind die um 1770 Geborenen. Sie wiederholen die Sturm-und-Drang-Problematik und erleben zugleich die Problematik des klassischen Lebensentwurfs. In der Romanen der Romantik ringt der Held um seine seelische Gesundung.
Der Romantiker ist der Typus des Entwurzelten (dem entspricht die Ironie als dominierende Haltung). Er sucht, in etwas Objektivem wieder Wurzeln zu schlagen. Dafür stehen ihm eine romantische Weltanschauung (Transzendentalphilosophie oder Religion) oder das Nationalgefühl zur Verfügung.
Unter dem Einfluss von Kants Erkenntnistheorie kann die Welt als subjektiv und wunderbar erlebt werden. Kants Philosophie verbindet sich mit dem vorhandenen Pantheismus zu dem neuen Gott: Fichtes ICH, das sich im dialektischen Weltprozess entfaltet. Psychologisch wirkt sich solche Philosophie als Allmachtsgefühl aus (Schlegel, Novalis), das notwendig zu einem Zusammenbruch der Menschen und der literarischen Figuren (und damit des Subjektivismus) führt.
Darauf kann man mit einer Rückkehr zur „Religion“ antworten, die in verschiedenen Formen erfolgt; es ist die Wendung zu der durch Religion gebildeten Gemeinschaft, dem geordneten (christlichen) Leben und dem Traum von der guten alten Zeit. Als Alternative kann man sich der nationalen Romantik ergeben: Besinnung auf die deutsche Vergangenheit – einmal als Literaturprogramm (Abwendung von französischen Dramen, Hinwendung zum germanischen Shakespeare), einmal als Neuverwurzelung in deutscher Art und Kunst (Modernisierung alter Literatur, Sammlung alter Volkslieder und –dichtungen) – und später in Wagners Musikdramen.
Ein weiteres Ergebnis dieser Rückwendung zu Mittelalter und früher Neuzeit ist die Entstehung des geschichtlichen Bewusstseins. Den historischen Roman können aber nicht „Heinrich von Ofterdingen“ oder „Franz Sternbalds Wanderungen“ begründen, dafür muss Walter Scott auftreten.
Zur Romantik gehört Napoleon und damit auch die Romantik der Befreiungskriege, aus der ein politisches (statt wie bisher kulturelles) Nationalgefühl erwächst.
Die Romantiker und ihre literarischen Figuren sind für uns Phantasiegestalten geworden. [Das möchte ich bezweifeln – Romantik lebt z.B. in der Esoterik oder in der NPD fort, wenn auch in entstellter und historisch überholter Gestalt. Das Faszinierende an Korffs Buch ist die Stringenz, mit der er die Einheit der Zeit darstellt: die Romantik als die Erfüllung des „Sturm und Drang“. N.T.]
C) Die erste Epoche großer deutscher Literatur, welche von einigen Literaturdidaktikern „Epochenumbruch um 1800“ genannt wird – eine kurze Übersicht
- Eine (große) deutsche Literatur beginnt erst Mitte des 18. Jahrhunderts. Die deutschen Dichter von 1730 bis 1800 waren Söhne evangelischer Pfarrer, stammten zumindest aus einem evangelischen Elternhaus. Dort wurde die Bibel gelesen; aber ernsthaft war zunächst nur die Sphäre der Religion.
- Die deutsche Literatur konnte erst im 18. Jahrhundert bedeutsam werden: Einmal hatte der protestantische Pietismus alle weltlichen Bereiche mit einer religiösen Haltung und Interpretation zu durchdringen versucht; zum anderen kritisierte die Aufklärung den christlichen Wahrheitsanspruch. Daraus resultierte der Enthusiasmus, eine aufgeklärte Welt mit aller religiösen Energie, aber ohne religiöse Pflichten zu begreifen.
- Paradigmen: Goethes Gedicht „Um Mitternacht“, Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“. Der „Werther“ ist quasi die moderne „Imitatio Christi“. Die Leser des „Werther“ waren wie pietistisch Erweckte. Werther zeigt das Prinzip eines künstlerischen Lebenswandels: frei von gesellschaftlichen Bindungen, vom Genius getrieben, für die anderen unbegreiflich; er entscheidet autonom über sein Leben und Sterben.
- Die Aufklärung hatte auch die Bibel erfasst, sie wurde als geschichtliches Dokument gelesen, kritisiert und geschätzt. Der Abfall vom Christentum durch das genaue Studium seines Grundtextes führte die Abtrünnigen in den Bereich der Literatur, zu deren Kanon sie dann auch die Bibel als poetisches Buch zählten.
- Die evangelischen Pfarrer waren arm und mussten ihr Leben auf dem Unterschied zwischen dem unwesentlichen Schein der Dinge und dem wahren Sein des Geistes begründen; diese Haltung übernahmen die Schriftsteller, was ihre Unabhängigkeit vom Publikumserfolg begründete. In der einsamen Lektüre konnte man sich mit gleichgesinnten Lesern zu einer Gemeinde zusammenschließen.
- Der einzige Ort realer Geselligkeit der Geistigen war die Universität. So wurden universitäre Formen und Themen Formen und Themen der Literatur („Faust“!), Professor Gottsched der (akzeptierte oder verschmähte) Mentor der deutschen Schriftsteller. Alle Neuerungen der Literatur gingen von studentischen Freundschaftsgruppen aus (Halle, Göttingen, Straßburg, Jena, Heidelberg, Berlin, Tübingen). Jünglinghafter Zug der deutschen Schriftsteller und ihrer Helden ist ein Resultat dieses Ursprungs.
- Um 1770 wurde das Wandern als ästhetisches Vergnügen entdeckt: Die Eliten ahmen die früheren Handwerker nach. Das Volk wird als Quelle poetischer Werke (Volkslieder!), bis hin zu Märchen und Kalendergeschichten, geschätzt.
- Die seit 1960 pointiert propagierte „Aufklärung“ als Epoche hat partiell eher im Inneren der Menschen stattgefunden; Brief, Tagebuch, Abhandlung wurden nun literarische Formen. Aufklärung hatte in Deutschland weithin die Form der Empfindsamkeit: Mündigkeit des Einzelnen, der unbeeindruckt von Autoritäten sich des eigenen Verstandes bedient und des eigenen Gefühls versichert.
- Es entwickelte sich ein affektives Verhältnis zur Sprache. Als Leitbilder fungierten Homer und Shakespeare. Die neue eigene Sprache wurde die der pietistischen Frömmigkeit. So begegnet in der deutschen Lyrik des 18. und 19. Jh. Immer wieder das Gebet; es besteht so die Möglichkeit lyrischer Kommunikation mit nichtmenschlichen Mächten. Die verbreitete Metapher „Wasser“ stellt das Eindringen Gottes in die Seele dar.
- Am Anfang einer deutschen Dichtung großen Stils stehen Klopstocks Oden; Klopstock spricht wie ein Prophet im Ton der Ergriffenheit von Dingen, für die eigentlich der Pfarrer zuständig war: Gott, Seele, Erlösung, Unsterblichkeit. Aus der Religion übernimmt die erdichtete Lyrik den Anspruch der „Wahrheit“, des eigenen Erlebens. Die Kommunikation von Texten muss so vor sich gehen, als sei nie an „Wirkung“ gedacht worden. Die Unvollkommenheit des Ausgedrückten beweist gerade seine innere Wahrheit. So verzichteten die Deutschen auf die ars rhetorica, was ihnen leicht fiel, da sie kein Parlament hatten und Gott alle Täuschungen eo ipso durchschaute.
- Gerade auch in der Liebeslyrik überspielte die imaginierte Intimität alle Rhetorik. Dichtung erschließt einen „Weltinnenraum“ (Rilke). „Innen“ ist der Ort des Gemüts, der Seele; dem entspricht die „Tiefe“ als Sphäre des Verborgenen. Das Bergwerk: Bild der Seele (Ziolkowski). Geologie, Archäologie und Psychoanalyse sind Beispiele einer angewandten Hermeneutik; die Befreiung von Regeln des Schaffens setzt das Verstehen in sein Recht. Das bringt einen Stil des Unvollständigen mit sich: Undeutlichkeit, die auf vorsprachliche Seelenlagen verweist. – Als Theorie der Sprachskepsis und Sprachkrise begegnet die Entdeckung des unvollständigen Ausdrucks wieder am Anfang der Moderne.
- Mit der Ersetzung der Religion durch die Kunst ist der Aufstieg der deutschen Literatur vollendet. Zunehmend verstecken die Schriftsteller ihre Vorstellungen hinter den Bildern des griechischen Mythos und befreien sie so von der verpflichtenden (christlichen) Religion: Unsterblichkeit war leicht für jeden zu haben. Die Figuren entschweben gern in eine höhere Welt. Gott wird durch „Natur“ ersetzt. Durch religiöse Ideen genährt, wird Kunst die neue Religion, welche auch noch von der Erinnerung an die alte lebte. Der rauschhafte Zustand der Erhebung setzte eine große Produktivität frei – solche Übertreibung kann nur kurze Zeit dauern.
- Die griechische Kunst schien solche überzeitlichen Werte verwirklicht zu haben; Winckelmann wurde ihr Prophet. Goethe erlebte auf seiner Italienischen Reise seine Wiedergeburt. Die Romantiker wollten zum Christentum zurückfliehen; zu diesem Zweck mussten sie es ästhetisieren, am besten als katholische Mythologie.
- Der Kunsttheoretiker tritt bei so erhabenen Werken neben den Künstler; analog kann der philosophierende Dichter kunsttheoretische Überlegungen in sein Werk einbauen. Die Verehrer der Kunst vereinen sich zu einer unsichtbaren Kirche, die ihre Feste in Museen, Theatern und Konzertsälen feiert.
- Der Bildungsroman erfüllt die Forderung pädagogischen Zwecks und künstlerischer Form vollkommen; deutsche Romane berichten jedoch wenig von der Umwelt, mehr vom Inneren ihrer Figuren, von Ideen und Lehrern, weniger von Liebe und Arbeit, dafür mehr von Einsamkeit und Einweihung in neue Lebensstufen. Bildungsroman, Gedankenlyrik und Ideendrama stehen unter der Herrschaft der Philosophie.
- Was so geschichtlich bedingt entstanden war, wurde zur Eigenart deutscher Literatur erklärt und als deutsche „Klassik“ gefeiert. International zählt diese Epoche aber zur Romantik – eine Klassik wie in anderen Ländern hat es in Deutschland nie gegeben. Auch das Konzept einer Nationalliteratur hat kein Fundament in der Sache. Ohne das beneidete Vorbild anderer Länder (Frankreich, England) wäre der sprachliche Ausdruck deutscher Intelligenz nicht Literatur geworden, sondern auf Recht, Wissenschaft und Religion beschränkt geblieben. Christliche Religiosität, bürgerliche Intimisierung, philosophische Aufklärung und der Vorrang der Literatur vor anderen Künsten verbanden sich zu dem, was eine erste große Blüte deutscher Literatur geworden ist.
(Wiedergabe, zum Teil mit wörtlichen Anlehnungen, von Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur, München 2002, als dtv-Taschenbuch 2003, S. 54-112; zu meiner Entschuldigung sei gesagt, dass Schlaffer kein Lehrbuch, sondern einen Essay geschrieben hat, weswegen der Gedankengang nicht immer streng zu erfassen ist, ich ins Beinahezitat geflüchtet bin und den Wechsel zwischen erklärendem Präsens und berichtendem Präteritum beibehalte. – Interessant ist auch, wie sich das Dichter-Bild um 1800 geändert hat: https://norberto42.wordpress.com/2013/04/29/dichter-bilder/)
D) Erklärung des Umbruchs aus systemtheoretischer Sicht:
„Wie hat sich Literatur im Verlauf der Gesellschaftsevolution von der stratifikatorisch differenzierten Gesellschaft zur funktional differenzierten Gesellschaft als autonomes Funktionssystem ausdifferenziert?
Diese Veränderung der Gesellschaftsdifferenzierung bezeichnet die radikalen Umbrüche in Philosophie, Literatur, Politik, Technik, Recht um 1800. Die Systemtheoretiker gehen davon aus, daß – grob gesagt – die Gesellschaft vor 1800 stratifikatorisch strukturiert war. Was heißt das? Das heißt zum einen, daß die Gesellschaft nach Ständen gegliedert war, zum zweiten, daß der Stand, in den man hinein geboren wurde, darüber entschied, inwiefern man an der Gesellschaft teilnehmen konnte. Ob man Recht bekam oder nicht, ob man ein politisches Mitbestimmungsrecht hatte oder nicht, ob man heiraten oder lieben durfte, wen oder wann man will oder nicht, usw. usw. usw….. Diese verschiedenen Bereiche des Rechts, der Politik, der Religion, der Liebe verändern um 1800 ihre Logiken. Sie sind nicht mehr länger an die Hierarchie der Stände gebunden, sondern werden zu autonomen Funktionssystemen, an denen der Einzelne partizipieren kann. Das Rechtssystem entscheidet über Recht und Unrecht, ohne Ansicht der Person („Justitia ist blind”) und ohne direkte Eingriffe von außen, z. B. durch den Fürsten oder andere politische Vertreter.
Jedes System hat eine spezifische Funktion, für die es exklusiv zuständig ist. Das Rechtssystem formuliert Rechtsnormen und sichert sie, das Wirtschaftssystem verteilt knappe Güter, und das Literatursystem hat die Funktion Weltkontingenz zu erzeugen, also der Wirklichkeit eine zweite Wirklichkeit gegenüberzustellen, die schöner, fortschrittlicher, besser, oder einfach nur anders ist als die eigentliche Wirklichkeit. Literatur führt uns also stets eine Alternative vor Augen. Das können, eher auf den Einzelnen gemünzt, alternative Handlungen z.B. in Bezug auf das Ende einer Liebesbeziehung, oder – globaler gesehen – auch vollständig alternative Gesellschaftsmodelle sein.“
E) Erklärung aus soziologischer Sicht:
Der Begriff gesellschaftlicher Modernisierung hat sich als Sammelbegriff für soziale und politische Entwicklungen der verschiedensten Art durchgesetzt. Bevorzugt wird er für die Strukturveränderungen angewandt, wie sie in der Zeit von 1750-1830 durch die Industrielle und die Französische Revolution eingeleitet wurden; diese werden normalerweise als Fortschritt bewertet. Als Ursachen dieser Strukturveränderungen werden sowohl technische Entwicklungen, wirtschaftliche oder religiöse Veränderungen (Lockerung der Bindung an Familie und Tradition, zunehmende Arbeitsteilung; neue Sozialethik), die allgemeinene Rationalisierung, die kulturelle Differenzierung verschiedener Lebensbereiche genannt. (Klaus Wahl: Die Modernisierungsfalle, 1989, S. 127 ff.)
——————————————– Ende dieser Erklärung————————————————–
Ich habe nachgeschaut, was man (31.01.11) im Netz findet. An der Spitze steht unten das thematische Stichwort; es folgen Darstellung mehrerer (oder aller) Epochen der deutschen Literaturgeschichte. Darauf folgen Darstellungen einzelner Epochen im Zusammenhang mit dem sogenannten Epochenumbruch um 1800. Zum Schluss weise ich auf Bilder als Zugang zum Verständnis (Ansicht und Einblick) einer Epoche hin.
„Epochenumbruch um 1800“
http://www.lindenhahn.de/referate/epochen/epoch1.htm (Theorie und Texte)
http://www.gymnasium-meschede.de/projekte/romantik/herrenmode.htm (Projekt: Mode der Romantik)
http://www.gesamtschule-solingen.de/pdfs/4_2_Leistungskurs%20Deutsch%20Abitur%202011.pdf (Beispiel einer Kursplanung)
http://www.fachdidaktik-einecke.de/9e_Lehrwerke/lehrwerk_epochenumbrueche.htm (zur Theorie des Epochenumbruchs)
http://www.fachdidaktik-einecke.de/2_Lernen_in_Deutsch/vernetzen_DE_01_2008_einecke.pdf (Theorie und Beispiele dazu: „vernetzen“)
Das Stichwort ist nicht ergiebig – ein Beleg dafür, dass es sich beim Epochenumbruch um 1800 um eine Erfindung der NRW-Didaktiker handelt; man kann eine Reihe Bücher zum prüfungsrelevanten Thema kaufen. Das Zitat aus Schlaffers Literaturgeschichte zeigt, dass der entscheidende Bruch im 18. Jahrhundert erfolgte, etwa um 1750, nicht um 1800; Klopstocks Gedichte und Goethes „Werther“ gehören sicher der neuen Epoche nach dem „Umbruch“ an.
Übersichten: Epochen der deutschen Literatur (einschließlich ‚Aufklärung‘ usw.)
http://www.univie.ac.at/iggerm/files/mitschriften/Literaturgeschichte_II.2-Neubauer-SS11.pdf (Literaturgeschichte bis zum Realismus, kompetent!)
http://www.univie.ac.at/iggerm/files/mitschriften/Literaturgeschichte_I-2009S-Neubauer.pdf (Literaturgeschichte ab Realismus, kompetent)
http://xlibris.de/Epochen (gute Darstellung, kann Verständnis vermitteln)
http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/epochen.htm (kurz und gut)
http://deutschsprachige-literatur.blogspot.com/p/epochen-der-deutschen.html (knapp)
http://www.pohlw.de/literatur/epochen/index.htm (Behandlung der Literatur zu knapp)
http://www.8ung.at/livingbox/literaturepochen.html (gute Gesamtdarstellung, aber zu wenig Autoren)
http://www.schuelerlexikon.de/SID/12de18d2df4fe37e57f67d9bea904103/index.php?id=21#, dort „Lexikon“ öffnen, dann unter „3 Literaturgeschichte“ die Punkte 3.7 (Lit. des 18. Jh.) und 3.8 (Lit. des 19. Jh.) suchen – sehr differenziert, die beste Gesamtdarstellung
http://www.literaturwelt.com/epochen.html (ziemlich einfach, nicht fehlerfrei)
http://www.faecher.lernnetz.de/faecherportal/index.php?DownloadID=2330 (Arbeiten zum Zentralabitur Deutsch in Schleswig-Holstein 2008-2010, dort S. 253 ff.)
http://wiki.zum.de/Epochen_der_deutschen_Literatur (unterschiedlich, je nach Epoche)
http://www.pinselpark.org/geschichte/spezif/literaturg/index.html (etwas besser als „literaturwelt.com“)
http://www.literaturknoten.de/geschichte/spezif/literaturg/index.html (gleich „pinselpark.org“, also überflüssig)
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschsprachige_Literatur (sehr knapp)
http://www.netschool.de/deu/litg/klett_1.htm und http://www.netschool.de/deu/litg/klett_2.htm (knappe Übersicht)
http://gabrieleweis.de/2-bldungsbits/literaturgeschichtsbits/lg-index2.htm (knapp, einige schräge Stellen)
http://www.netschool.de/deu/litg/litg_gnd.htm (mehr als knapp)
http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/faecher/deutsch/autoren/ (nur Links, eher für Lehrer)
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Literatur-Epochen (da muss man sich anmelden; noch unvollständig – einzelne Artikel unten)
Und noch zwei Übersichten eigener Art:
http://www.gymnasedechamblandes.ch/static/sharedFiles/liges.pdf (Einführung in die Literaturgeschichte)
http://www.rezitator.de/3sat/archiv/ (Eine kleine gesprochene Literaturgeschichte der Lyrik, von Lutz Görner)
Barock (gehört nur am Rand noch zum Epochenumbruch um 1800, ist aber schulrelevant)
http://de.wikipedia.org/wiki/Barock_(Literatur)
http://www.hellfirez.de/web/referate/inhalte/Barockei.htm (knapp)
http://blog.zeit.de/schueler/category/literatur/barock/ (mit Links)
http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/barock.htm (knapp, Links)
http://www.wissen.de/lexikon/barock (mit Links)
http://webs.schule.at/website/Literatur/literatur_barock.htm (ausführlich)
http://www.bhak-bludenz.ac.at/literatur/barock/default.asp (mit Beispielen und Bildern)
http://encyclopedie-de.snyke.com/articles/barockliteratur.html (zur Problematik des Begriffs „Barockliteratur“)
Aufklärung
http://www.judentum-projekt.de/lessingweb/Aufklaerung.htm (umfassend)
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufklärung (umfassend)
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufklärung_(Literatur)
http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/aufklaerung.htm
http://blog.zeit.de/schueler/2010/07/28/thema-literatur-des-sturm-und-drang-1767-1790/
http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_litgesch/aufkl/litge_auf0.htm (begrenzt gut)
http://www.abipur.de/hausaufgaben/neu/detail/stat/157969243.html
http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/sturmwerke/
Empfindsamkeit
http://de.wikipedia.org/wiki/Empfindsamkeit
http://blog.zeit.de/schueler/2010/07/27/thema-literatur-der-empfindsamkeit-1740-1790/
http://www.udo-leuschner.de/sehn-sucht/sehn-sucht/s11empfindsamkeit.htm (Beispiel: Garten)
Pietismus
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Pietismus.html
http://www.philos-website.de/index_b.htm?autoren/pietismus_b.htm~main2
http://www.enzyklo.de/Begriff/Pietismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Pietismus (allgemein)
http://www.philos-website.de/index_b.htm?autoren/pietismus_b.htm~main2 (allgemein)
Sturm und Drang
http://www6.digitale-schule-bayern.de/dsdaten/18/722.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Sturm_und_Drang
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Sturm_und_Drang
http://blog.zeit.de/schueler/2010/07/28/thema-literatur-des-sturm-und-drang-1767-1790/#more-430
http://www.uni-due.de/einladung/Vorlesungen/literaturge/sturmdrang.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Sturm_und_Drang_(Literatur)
Weimarer Klassik
http://herrlarbig.de/de/2011/08/04/deutsche-klassik-als-literarische-epochen/
http://www.dinkela.de/zineedit/data/romklassik/Klassik.doc (Weimarer Klassik)
http://www.krref.krefeld.schulen.net/referate/deutsch/r0362t00.htm (kurz)
http://www.till-dembeck.de/folders/dembeck/Dembeck__VL_Klassik_2.pdf (Ringvorlesung „Klassik“)
http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/epoche/lauer_klassik.pdf (Lauer: Klassik als Epoche)
http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_litgesch/klas/litge_klass_0.htm
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Klassik
http://blog.zeit.de/schueler/2010/08/02/thema-literatur-der-klassik-1786-1832/
http://geschichte-wissen.de/neuzeit/49-franzoesische-revolution-napoleon/110-die-weimarer-klassik.html (Schülerarbeit)
http://www.weimar-tourist.de/weimarer-klassik.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Klassik
http://www.gym-raubling.de/inhalte/faecher/deutsch/Klassik.doc
*** Neben der Weimarer Klassik wird seit kurzem auch die Berliner Klassik genannt:
http://www.berliner-klassik.de/ (das Projekt)
http://berlinerklassik.bbaw.de/BK (Datenbanken)
Romantik
http://www.lehrer-online.de/romantik.php
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Romantik
http://de.wikipedia.org/wiki/Romantik
http://blog.zeit.de/schueler/category/literatur/romantik/
http://www.gymnasium-meschede.de/projekte/romantik/literatur.htm
http://www.wcurrlin.de/kulturepochen/kultur_romantik.htm
http://www.referate10.com/referate/Epochen/2/Romantik—Literatur-der-Romantik–Philosophischer-Hintergrund-der-Romantik-reon.php (Schülerreferat)
https://norberto42.wordpress.com/2013/04/15/liebeslyrik-romantik-literatur-der-romantik/ (Liebeslyrik)
Realismus (bürgerlicher bzw. poetischer)
http://www.xlibris.de/Epochen/Realismus
http://webs.schule.at/website/Literatur/literatur_realismus_poetisch.htm
http://webs.schule.at/website/Literatur/literatur_realismus_poetisch_de.htm (Autoren!)
http://www.wissen.de/thema/der-realismus-rueckzug-aufs-buergerliche
https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Literatur)
http://www2.digitale-schule-bayern.de/dsdaten/18/726.pdf
http://www.pinselpark.de/geschichte/spezif/literaturg/epochen/1850_realismus.html (schwach)
http://www.literaturwelt.com/epochen/real.html (schwach)
http://bildungsserver.hamburg.de/realismus/ (Links)
Ich finde es auch hilfreich, Bilder einer Epoche zu betrachten. Dazu habe ich gefunden:
Aufklärung und Absolutismus:
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/baden/ka/absol/index.htm (Übersicht, Start der Austellung: Baden 1689 – 1789, im Badischen Landesmuseum Karlsruhe, sehr umfangreich und anschaulich)
http://www.picsearch.de/imageDetail.cgi?id=tf1n8LrL458SPiXtg23_XUefo3MhON8tTdHOBqMHW7s&width=1748&start=127&q=Aufklärung (das 18. Jh.)
Empfindsamkeit:
http://www.picsearch.de/imageDetail.cgi?id=Ip4OaJyQY9L61FN8nIaNp2RXdEOjnUC5zWRlsmPW-Mo&width=1748&start=1&q=Empfindsamkeit
Unter google Bilder: Die Suchwörter „Weimarer Klassik“ bieten viele Bilder, daneben gibt es mit Bildern den „Schnellkurs Goethe“ unter http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=804 (das ganze Goethezeitportal ist lesenswert!).
Sodann sind bei google „Romantik Kunst“ und „Romantik Epoche (Malerei)“ ergiebig; „Pietismus Epoche“: wenig, „Sturm und Drang Epoche“: wenig, während es zur „Empfindsamkeit Epoche“ einige Bilder gibt.
Vgl. auch meine Darstellung „Epochenumbruch um 1900“, zu dem eigentlich der oben genannte bürgerliche Realismus bereits als Hintergrund gehört: https://norberto42.wordpress.com/2010/10/03/epochenumbruch-um-1900-2/ und die Linksammlung zu Neue Sachlichkeit!
Zur Entmystifizierung der Vorstellung eines Epochenumbruchs siehe R. Musil: Der Mann ohne Eigenschaften, Kap. 34, v.a. den 4. Absatz (https://www.projekt-gutenberg.org/musil/mannohne/chap034.html)!