C. F. Meyer: Schwarzschattende Kastanie – Analyse

Schwarzschattende Kastanie …

Text:

https://gedichte.xbib.de/Meyer_gedicht_Schwarzschattende+Kastanie.htm

http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=16995 (mit Bild)

Ein Dinggedicht über eine mächtige Kastanie, die es dem Ich angetan hat. Die Überschrift „Schwarzschattende Kastanie“ taucht im Gedicht noch viermal als Anrede auf („Du“, V. 3, u.ö.); das zeigt die Bedeutung der Kastanie, aber auch dieser Formulierung an. Sie weist eine sch-Alliteration auf und wird vom a-Laut bzw. von einer Abfolge a-e beherrscht (a-a-a-e-e / a-a-i-e); sie wirkt wie eine ruhige Beschwörung des Baums, dessen Bedeutung in drei Anläufen herausgestellt wird, jedesmal durch die Zauberformal abgeschlossen (V. 5, 10, 18).

Die erste Bedeutung ist „Mein windgeregtes Sommerzelt“ (V. 2); die Kastanie spendet Schatten, wenn sie sich im Sommerwind bewegt. Sie wird vom Ich angesprochen und gepriesen. Rätselhaft ist zunächst das Adverb „zur Flut“ (V. 3); die Schwierigkeiten lösen sich, wenn man das Wort bildlich versteht: Das weite Geäst senkt sich wie ein große Flut (V. 3 f.). Dieses Bild wird dann weiter ausgebaut: Das Laub trinkt (V. 4): im Porte (Hafen – laut DWDS seit dem 18. Jh. nur noch bildlich: „Ort der Zuflucht und der Sicherheit“) badet die junge Vogelbrut (V. 6 f.); Kinder „schwimmen“ (= klettern) im Gitter des Blattwerks (V. 8 f.). – Die ist bereits die zweite Bedeutung der Kastanie: Sie ist auch anderen Wesen ein Ort der Zuflucht.

Der Ich-Sprecher hat einen vierfüßigen Jambus gewählt, in dem er zügig spricht (öfter Enjambements, V. 3, V. 6 usw.); drei Sätze machen das ganze Gedicht aus. Nur die gegen den Takt betonte Silbe „Schwarz-“ hemmt viermal das Tempo ein wenig. Ein Reim liegt nicht vor.

Die dritte Bedeutung der Kastanie wird ab V. 11 aufgezeigt: Im Dunkel der Kastanie erlischt am Abend das Licht („Ein Blitz“) der Schiffslaterne. Hier scheinen See und Abendboot (V. 11 f.) nicht zum Bildbereich Kastanie-Flut zu gehören, sondern reale Landschaft und Ding zu sein; denn hier wird zwischen Flut und Laub unterschieden (V. 15 f.). Der Lichtblitz geht im Dunkel der Kastanie unter, das Rätsel seiner „Flammenschrift“ (V. 17) erlischt und hört damit auf. Vielleicht kann man bei der Flammenschrift an die Unheil drohende Schrift des Buches Daniel denken (Daniel 5), welche den Untergang von Belsazars (Belschazzars) Reich ankündigte: Mene mene tekel u-parsin. Sie wäre dann hier metaphorisch aufgegriffen: die Kastanie als Ort der Rettung vor allem Unheil – das passte gut zu ihrer Bezeichnung als „Port“ (V. 6).

Das Gedicht ist vor 1874 entstanden, 1882 veröffentlicht worden. Es setzt der schwarzschattenden Kastanie ein großes Denkmal.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dinggedicht (Dinggedicht)

http://wortwuchs.net/dinggedicht/ (dito)

http://conrad-ferdinand-meyer.de/werke/Gedichte/ (Meyer: sämtliche Gedichte)

https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Meyer,_Conrad_Ferdinand (Biografie)

http://www.deutsche-biographie.de/ppn118581775.html (dito, neuer)

Rilke: Römische Fontäne – Interpretationen

Zwei Becken, eins das andre übersteigend…

Text

http://www.rilke.de/gedichte/roemische_fontaene.htm

http://www.dirkvanwingerden.nl/Duits_GHL-web/Literatuur/roemisch.pdf

http://www.zeno.org/Literatur/M/Rilke,+Rainer+Maria/Gedichte/Neue+Gedichte (Neue Gedichte, 1907)

„In Rilkes aus einem einzigen Satz gebildeten Sonett teilt sich uns das Bild einer schmerzlos-innigen Selbstbegegnung mit. Zwar gibt es auch hier ein Nehmen und Geben, ein Träumen und Wachen, ein Reden und Schweigen, ein Zeigen und Sehen: doch alles geschieht nur innerhalb des Brunnens; ohne ein lyrisches Ich, ohne daß ein Betrachter sich über den Brunnenrand beugt – und ohne den Schmerz der Vergänglichkeit, den uns jeder Spiegelblick lehrt.“ (Hans-Ulrich Treichel, in: Interpretationen der FAZ)

Das Gedicht, 1907 in „Neue Gedichte“, ist so umfassend analysiert – als Gedicht und nach dem Motiv „Fontäne“ -, dass ich wirklich nichts mehr dazu schreiben möchte. Es erstaunt mich, dass es keine guten Vorträge des Gedichtes gibt.

http://home.cc.umanitoba.ca/~divay/psg/rilke.html (umfangreiche Analyse durch Gaby Divay)

http://www.erlangerliste.de/barock/opitz.html (Thorsten Preuß, Interpretation im Vergleich mit zwei anderen Brunnengedichten)

http://openscholarship.wustl.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1452&context=etd&sei-redir=1&referer=http%3A%2F%2Fwww.google.de%2Furl%3Fsa%3Dt%26rct%3Dj%26q%3Drilke%2520r%25C3%25B6mische%2520font%25C3%25A4ne%26source%3Dweb%26cd%3D47%26ved%3D0CEcQFjAGOCg%26url%3Dhttp%253A%252F%252Fopenscholarship.wustl.edu%252Fcgi%252Fviewcontent.cgi%253Farticle%253D1452%2526context%253Detd%26ei%3Dpn7nU7yUMKqV7AadjoCADg%26usg%3DAFQjCNGmf77ftlgFRqVtxaeAknI37y_HZA#search=%22rilke%20r%C3%B6mische%20font%C3%A4ne%22 (dort S. 86 ff.)

http://lyrikonline.hep-verlag.ch/mod/data/view.php?d=2&rid=368 (kurze Interpretation)

http://www.otto-friedrich-bollnow.de/getmedia.php/_media/ofbg/201411/65v0-orig.pdf (Bollnow über die Fontäne als Symbol bei Rilke)

http://www.jutta-heinz.de/Wissenschaftliches;focus=CMTOI_de_dtag_hosting_hpcreator_widget_Download_12908045&path=download.action&frame=CMTOI_de_dtag_hosting_hpcreator_widget_Download_12908045&view=raw?id=121193 (Fontänen: Metamorphosen eines Jugendstilmotivs bei Rilke, von Jutta Heinz)

http://www.hoelderlin-gesellschaft.info/index.php?id=624 (Aufgaben zur Analyse des Gedichts)

Vortrag

http://www.youtube.com/watch?v=d9QRqHMaN6Y (Schülerin, schülerhaft)

http://www.napster.de/artist/konstantin-wecker/album/wecker-liest-rilke/ (K. Wecker, Anfang und Ende fehlen)

Sonstiges

http://de.wikipedia.org/wiki/Brunnen_als_Motiv (Brunnen als Motiv)

http://www.lerncafe.de/static_pages/lerncafe/50/index-option=com_content&task=view&id=426&Itemid=585.php.html (das Gedicht im Kontext von Wassergedichten)

http://s322834061.website-start.de/app/download/5796450239/e+R%C3%96MISCHE++FONT%C3%84NE+Rilke.do (Sonettenkranz von Wilhelm Pilgram zu Rilkes Gedicht)

Rilke: Das Karussell – Interpretation

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht…

Text: http://rainer-maria-rilke.de/080061karussel.html

Der Sprecher, der ein sich drehendes Karussell betrachtet und beschreibt, ist ein Erwachsener; er versteht, dass die bunten Pferde „alle aus dem Land [der Kindheit sind], das lange zögert, eh es untergeht“ (V. 3 f.). An diesem Ding, dem sich drehenden Karussell und seinen Fahrgästen, geht dem Betrachter die Eigenart der Kindheit und des Kinderlebens auf; aus diesem Grund nennt man das 1907 veröffentlichte Gedicht ein Dinggedicht. Was er dabei erkennt, steht am Ende, in der 7. Strophe.

Der Betrachter beschreibt zuerst das Karussell (1. Str.), ein Kinderkarussell mit verschiedenen Tieren: Pferde, ein Löwe, ein Hirsch (V. 9), „und dann und wann ein weißer Elefant“ (V. 8, refrainartig wiederholt im V. 15 und V. 20; die Wiederholung spiegelt die Drehungen des Karussells). Im nächsten Abschnitt des Gedichts beschreibt er, wie Kinder verschiedenen Alters auf diesen Tieren sitzen, also im Spiel „reiten“ (V. 9-19 bzw. V. 20); im dritten Abschnitt wird dann erklärt, was die Fahrt auf dem Karussell den Kindern bedeutet (V. 21 ff.).

Der Betrachter übernimmt am Anfang an einigen Stellen die Perspektive der Kinder bzw. zeigt die Tiere, wie sie im Land der Kindheit aussehen:

  • alle haben Mut in ihren Mienen (V. 6),
  • ein böser roter Löwe geht mit ihnen (V. 7),
  • sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald (V. 9),
  • ein Junge reitet auf dem gefährlichen Löwen (V. 12 ff.).

Ansonsten behält er seine Erwachsenenperspektive: Die größeren Mädchen sind diesem Kinderspiel („diesem Pferdesprunge“, V. 17), also ihrer Kindheit „fast schon entwachsen“ (V. 18); entsprechend blicken sie teilnahmslos bei ihrer Fahrt auf dem Kinderkarussell (V. 19). Das Karussell dreht sich im Kreis, vielleicht immer schneller; dann und wann erscheint dabei ein weißer Elefant – so etwas wie ein Wundertier für Kinder.

In der letzten Strophe verbinden sich Eindrücke des rasch sich drehenden Karussells (V. 23-25) mit der Erklärung des Betrachters, was das Karussell ist und was Kindheit bedeutet:

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,

und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.“ (V. 21 f.)

Was „das“ (V. 20) ist, bleibt unbestimmt; vermutlich ist es das sich drehende Karussell mit seinen Besuchern in ihrem Glück; es „geht hin“ ist einmal „es geschieht“, aber auch „es geht dahin“, vergeht also. Doppeldeutig ist auch die Wendung „eilt sich, daß es endet“ (V. 21): Das ist einmal die einzelne Karussellfahrt, aber auch die Kindheit selbst (vgl. V. 4). Die Fahrt auf dem Karussell ist insgesamt ein „atemlose[s] blinde[s] Spiel“ (V. 27), das reine Glück zu leben, ohne „Ziel“ (V. 22), einfach in der Freude an Schwung (V. 18) und Bewegung (V. 22). Dem Tempo der Fahrt entspricht die Reihung kurzer Sätze mit der Konjunktion „und“ (V. 21 f.); das Karussell dreht sich nur, dreht sich vielleicht auch immer schneller, das Fahren im Kreis aber keinen Zweck außerhalb seiner selbst; es ist selbst (nur) ein atemloses blindes Spiel – atemlos (personifiziert), weil es sich schnell dreht; blind, weil kein Ziel „vor Augen“ steht; ein Spiel, weil es um nichts als Lebenslust geht. Es ist ein Leben in dem Land, „das lange zögert, eh es untergeht“ (V. 4); die personifizierte Metapher „Land“ dürfte für Kindheit, die vermeintlich unbeschwerte Lebensphase stehen, sozusagen ein Traum- oder Märchenland voll wilder Pferde und Löwen, sogar mit einem Hirsch und einem weißen Elefanten.

Was die Kindheit, die nur zögerlich endet (V. 4), ausmacht, steht in V. 24-27:

  • Die Gesichter der Kinder haben noch ein unfertiges, weiches Profil;
  • sie erfreuen sich des Spiels, sind mit ganzem Herzen dabei („hergewendet“, V. 25), lächeln;
  • sind selig (V. 26);
  • ihr Lächeln „blendet“, strahlt – „blendet“ ist also nicht negativ!
  • es wird „verschwendet an dieses […] blinde Spiel“ (V. 26 f.) – „verschwendet“ ist nicht negativ, sondern bedeutet: aus der Fülle hingegeben, im Überschwang des Glücks.

Ob der Betrachter mit Wehmut an seine Kindheit denkt und ob er meint, sie gehe viel zu schnell vorbei (usw. – was Interpreten alles in dem Gedicht finden, weil sie es hineininterpretieren), das kann man nicht sagen. Vielleicht wird man jedoch in V. 25-27 eine Wehmut des Betrachters verspüren, dass bei den Kindern sich das Glück noch so ungetrübt und grundlos einstellt – ein Kritik am blinden Spiel des Karussells kann ich nicht erkennen. Thematisch ist das Gedicht mit der Erzählung „Kleine Lebensreise“ (Robert Musil) verwandt; man kann sie zum besseren Verständnis parallel lesen.

Formal besteht das Gedicht (nach der „Freiburger Anthologie“) aus 7 Strophen unterschiedlicher Länge. Die Verse sind fünfhebige Jamben, wobei nur „ganz“ (V. 9) außerhalb des Taktes betont wird. Die Reimformen wechseln zwischen umarmenden Reimen (1.-3. und 5. Str., dabei in der 2. und 3. Strophe um einen Vers verkürzt) und Kreuzreimen (V. 21 ff.), wobei V. 26 im Reimschema eine Verdoppelung zu V. 25 darstellt. Die Verse 15 und 20 sind Wiederholungen von V. 8. Von den Reimen darf man nicht allzu viel semantische Bedeutung erwarten, vor allem nicht in längeren Sätzen und bei Enjambements. Am ehesten passen noch „diesem Pferdesprunge / in dem Schwunge“ (V. 17/18) und „Lächeln, hergewendet / das blendet und verschwendet“ (V. 25/26) zueinander. Es fallen einige Alliterationen auf, welche als Stabreime Wörter aneinander binden: M- in V. 6, h- in V. 13, z- in V. 14, G- in V. 23. Gesucht wirkt „aufgeschnallt“ in V. 11, das vielleicht nur des Reimes wegen da steht. Dem Fluss des Metrums ist vermutlich das sachlich problematische „und seinem Schatten“ (V. 1) geschuldet – der Schatten dreht sich nicht merklich im Sonnenlicht; aus dem gleichen Grund fehlt bei „verschwendet“ (V. 26) entweder ein Objekt oder das Hilfsverb „wird“ zur Markierung des Passivs. In den gleichen Zusammenhang gehört die Inversion in V. 5 („sind“ nicht an zweiter Stelle). So wirkt die Sprache insgesamt etwas wohlklingend-gekünstelt.

Die vielen Enjambements (V. 1, 2, 3, 10, 18, 26) stellen hohe Anforderungen an ein sinnvolles Sprechen und machen erneut deutlich, dass der Rhythmus eines Gedichtes etwas ganz anderes ist als sein Versmaß; insofern gehört ein guter Vortrag unmittelbar zur Interpretation eines Gedichts. – Erstaunlich ist, dass dieses Gedicht sowohl langsam als auch schnell sehr gut vorgetragen werden kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Karussell

http://www.lyrikschadchen.de/html/das_karussell.html (zwei relativ gute Schülerarbeiten, die leider nicht korrigiert sind)

Vortrag

https://www.youtube.com/watch?v=W8zfAI4V_VY (mit Bildern, sehr gut)

http://www.lutzgoerner.de/index.php?option=com_content&view=article&id=489&Itemid=513 (Lutz Görner – zu stark auf die Kinderperspektive festgelegt, darin aber sehr gut)

http://www.deutschelyrik.de/index.php/das-karussell.html (Fritz Stavenhagen, gut)

https://www.youtube.com/watch?v=QLiiK5rqDoU (gesungen von Schné Ensemble)

P.S. Der Text wurde im Mai 2018 überarbeitet.

 

Rilke: Der Panther – Interpretation, Vortrag, Unterricht: Links

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe…

Text: http://www.textlog.de/6670.html

Meistens wird zur Entstehung des Gedichts geschrieben, dass es auf von Rodin angeregte Besuche Rilkes im Jardin des Plantes in Paris 1902/03 zurückgehe. Katharina Schubert („Der Panther“ von Rainer Maria Rilke, 2015) schreibt mit Berufung auf Engel, Manfred; Fülleborn, Ulrich: Rainer Maria Rilke. Gedichte. 1895 – 1910. Band 1. Frankfurt am Main und Leipzig: Insel 1996: „Zur Entstehung des Werkes hat außerdem ein Gipsabdruck einer kleinen antiken Tigerfigur, welche sich im Besitz Rodins befunden hat, beigetragen.“ Außerdem habe ich vor einigen Jahren in einer Arbeit der Uni Braunschweig gelesen, das Gedicht verdanke sich dem Betrachten einer Ansichtskarte, nicht eines Tieres. Was davon stimmt, muss hier offen bleiben.

Der Panther“, 1903 erstmals veröffentlicht, 1907 in „Neue Gedichte“ erschienen, ist eines der deutschen Gedichte schlechthin. Es gilt als Dinggedicht, was von Eric Boerner heftig bestritten wird. Hans Kügler schreibt dazu: „Dinggedicht heißt: ein »Ding«, d. h. Mensch, Tier, Kunst- oder Naturgebilde dichtend so anzusprechen, daß es sein Wesen von sich her enthüllt und in solch objektiver Gestaltung auch sinnlich-leuchtend erscheinen läßt. Vgl. dazu die Dinggedichte Rilkes: Die Erblindeten, Römische Fontäne, Das Karussell. Die Dinggedichte Rilkes stellen, nach seiner bedeutsamen Begegnung mit den Plastiken Rodins, den Versuch dar, die Phänomene der Umwelt, d. h. durch ihre plastische Erscheinung hindurch zugleich ihre Wesensart transparent zu machen. Der Dichter wird so zum Sprecher der »stummen Dinge« , das Gedicht der Ort, an dem sich die Phänomene selbst zu Wort melden.“ Man wird nicht fehlgehen, wenn man in der Konzeption der Dinggedichte die gleiche Idee wie in der Phänomenologie am Werke sieht: dass sich dem vorbehaltlosen Schauen das Wesen eines Dinges enthüllt.

Der Panther wird nur in der Überschrift genannt; im Gedicht ist er, darauf bezogen, nur in Pronomina präsent. Er ist „Der Panther“ schlechthin, ohne jede nähere Bestimmung – abgesehen von der Ortsangabe „Im Jardin des Plantes, Paris“, was ihn als ein Zootier ausweist. Der Sprecher tritt selber nicht in Erscheinung, denkt oder fühlt sich aber in das Tier hinein. Er weiß, wovon dessen Blick müde geworden ist (V. 1 f.) und wie jener sich fühlt, wie ihm zu Mute ist (V. 3 f., irrealer Vergleich). Das zeigt sich auch in der Metapher „Vorübergehn der Stäbe“ (V. 1), worin sich das Erleben des Panthers spiegelt; „in Wirklichkeit“ geht ja der Panther an den Stäben vorüber, aber es kommt ihm so vor, als zögen diese an ihm vorüber. Dass sein Blick „nichts mehr hält“ (V. 2), erweist ihn als ein gebrochenes Tier: Es gibt für ihn in dem, was er sieht, keine möglichen Ziele mehr. Im nächsten Satz (V. 3 f.) wird der damit verbundene „seelische“ Zustand des Panthers, seine Gestimmtheit, sein Lebensgefühl in einem irrealen Vergleich beschrieben – der Beobachter schaut oder fühlt sich in die Seele des Panthers ein: hinter tausend Stäben sein, keine Welt außerhalb des Käfigs haben. Das eindringlich wiederholte Zahlwort „tausend“ (V. 3 f.) wird man nicht als Übertreibung bezeichnen können, da es ja in einem irrealen Vergleich (Konjunktiv II, Sicht des Panthers) gebraucht wird. Weil sein Blick „nichts mehr hält“ (V. 2), gibt es für ihn „hinter tausend Stäben keine Welt“ (V. 4) – diese beiden Sachverhalte sind im Kreuzreim sinnvoll aneinander gebunden; dagegen passen die Reimwörter „Stäbe / Stäbe gäbe“ (V. 1/3) nur vordergründig zusammen: nur klanglich als einzelne Wörter, nicht die zugehörigen Gedanken oder Sachverhalte.

Danach wendet der Beobachter sich dem Gang des Tieres zu (2. Str.). Dieser Gang ist durchaus ein Gang „geschmeidig starker Schritte“ (V. 5), also nicht gebrochen wie der Blick, sondern nur eingeengt „im allerkleinsten Kreise“ (V. 6); dieses Adverbial muss nicht das Erleben des Panthers wiedergeben, sondern umschreibt eher in einer Übertreibung den Eindruck des Beobachters von der Größe des Käfigs, die wir nicht kennen. Hier zeigt sich in der Spannung zwischen der Stärke der Schritte und dem Radius der Bewegung, was die Gefangenschaft des Panthers ausmacht. Das wird im prädikativen Vergleich („ist wie …“, V. 7 f.) in dem paradoxen Verhältnis von „Tanz von Kraft“ / Betäubung eines großen Willens ausgesagt. Der Tanz von Kraft spricht aus dem Gang, die Betäubung haben wir bereits in seinem leeren Blick kennen gelernt. Es ist die Paradoxie eines Lebens in Gefangenschaft, eines Lebens auf kleinstem Raum. Der Kreuzreim bindet diesmal alle vier Aussagen sinnvoll aneinander: Der Gang starker Schritte ist ein Tanz von Kraft um eine Mitte (Stärke, V. 5/7); dass er sich im kleinsten Kreis dreht, legt das Bild von einer Mitte oder Achse der Bewegung nahe: der betäubte große Wille (V. 6/8). Viele Leser erkennen hinter V. 6 einen Bruch oder ein Kippen der Beschreibung; dem kann ich nicht folgen, weil einmal die 2. Str. aus einem einzigen Satz besteht (mit Subjekt und Prädikativ in den beiden Teilen), weil zweitens die Paradoxie von Stärke und Behinderung in beiden Teilen der Strophe vorhanden ist. Es besteht allerdings eine Spannung zwischen dem leeren Blick und dem kraftvollen Gang des Panthers (1./2. Str.).

Der Sprecher hat in zwei präsentischen, also einfach gültigen Aussagen beschrieben, wie der Blick und der Gang des im Käfig gefangenen Tieres ist. Danach wendet er sich noch einmal dem Blick zu und berichtet (3. Str.), dass dieser manchmal anders als zunächst beschrieben ist: Manchmal nimmt er doch ein Bild von etwas auf. Die Metapher vom Vorhang der Pupille, der sich aufschiebt, geht wohl darauf zurück, dass Katzentiere tagsüber nur durch einen schmalen Pupillenschlitz sehen; die passivische Wendung „schiebt sich auf“ zeigt dagegen nicht das Tier, das starke Tier als handelnde Größe, sondern die selbsttätige Pupille, welche entsprechend „lautlos“ agiert, das Auge. Auch dass ein Bild der Welt hineingeht (V. 10, Metapher), zeigt das Bild und nicht den Panther aktiv; entsprechend geht es weiter durch die Glieder, wird aber nicht ergriffen oder verarbeitet und hört deshalb „im Herzen auf zu sein“ (V. 12). Der Weg des Bildes wird mit den Stationen Pupille – Glieder – Herz bezeichnet (V. 9, 11, 12). Der Kreuzreim ist mit diesem Weg befasst (Vorhang der Pupille / der Glieder angespannte Stille, V. 9/11; Bild hinein / hört auf zu sein, V. 10/12). Auch in den Gliedern ist die Stille (V. 11, vgl. „lautlos“, V. 10), aber es ist eine angespannte Stille – da zeigt sich noch etwas von der Kraft des Ganges. Im Untergang des Bildes siegt freilich die Lethargie des Blicks, die Übermacht der Stäbe, welche das Leben ersticken.

Wenn man den Rhythmus und die Sprache des Gedichtes betrachtet, bemerkt man einen fünfhebigen Jambus mit abwechselnd weiblichen und männlichen Kadenzen. Die weiblichen Kadenzen (V. 1, 3 usw.) erzeugen als unfertige Versfüße eine ganz kleine Pause, vor allem wenn dies vom Satzbau unterstützt wird (V. 3, 5, 7, 11). Die männlichen Kadenzen markieren dagegen zusammen mit dem Satzbau eine größere Pause mit Senkung der Stimme (nur in V. 6, wo noch das Prädikat von V. 5 f. fehlt, und V. 10 etwas schwächer). Hinter V. 1, 5, (7), 9 geht der Satz unmittelbar weiter (Enjambement), hinter V. 3 und V. 11 ist eine mehr oder weniger große Pause zu machen. Zum Rhythmus gehört auch die Abfolge der Betonungen, welche durchaus nicht so klar ist, wie Boerners Schema (s.u.) nahelegt; so könnte man z.B. in V. 8 erwägen, „betäubt“, „großer“ oder „Wille“ stark zu betonen – wie sich das anhört, muss man ausprobieren oder aufgrund der Aufnahmen unterschiedlicher Vorträge entscheiden. Neben den Alliterationen (m- in V. 2; sch- in V. 5 und V. 11) fällt eine Häufung bestimmter Laute auf (ä in der 1. Str.; ei in der 2. Str.; a in V. 5, 7); die Metaphern und die beiden Vergleiche sind bereits genannt worden – sie markieren eine gehobene Sprachebene.

Ob man aus dem Gedicht eine Anklage gegen unseren Umgang mit Tieren heraushört oder gar im gefangenen Panther ein Bild des in den ehernen Käfigen seiner Institutionen eingesperrten Menschen sieht, kann man keinem Leser vorschreiben. Auch das Bild des gefangenen und beinahe ganz bezwungenen Panthers ist als solches eindrucksvoll.

http://illeguan.de/panther.htm (Eric Boerner: Der Wortrhythmus des Panthers – über manches kann man streiten!))

http://illeguan.de/panther2.htm (Eric Boerne: Der Inhalt des Panthers, sprachlich salopp, sachlich gebildet und anregend – und über manches kann man streiten)

http://www.hubertus-wilczek.de/index.php?id=165 (Lehrer)

http://www.litde.com/gedichte-aus-sieben-jahrhunderten-interpretationen/der-panther-rainer-maria-rilke.php (Hans Kügler, Lehrer)

http://home.bn-ulm.de/~ulschrey/literatur/rilke/rilke_panther.html (Lehrer)

https://www.hausarbeiten.de/document/301433 (K. Schubert, Schülerin oder Studentin)

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Panther (mit Text)

Vortrag

http://www.br.de/unternehmen/inhalt/menschen/jerzy-may-hoerbeispiel-102.html (Jerzy May)

http://dongxi.magix.net/alle-alben/!/oa/5162069-41672393/ (Otto Sander, von Musik untermalt und eingerahmt)

http://vorleser.net/rilke_panther/hoerbuch.html (A. Mann, gut)

http://www.sprechbude.de/?s=Der+Panther (vier verschiedene Vorträge)

http://www.deutschelyrik.de/index.php/der-panther.html (Fritz Stavenhagen)

https://www.youtube.com/watch?v=10FRoGDoWHk (J. Hentsch)

http://kulturagent.eu/erlesenes/rainer_maria_rilke/ (H. J. Große)

https://www.youtube.com/watch?v=pFFZKG5Yq_w (W. Quadflieg)

https://www.youtube.com/watch?v=n6OWP5mDZM8 (C. Petmecky)

https://www.youtube.com/watch?v=xPO_ZOV0vaA (M. Ploderer)

https://www.youtube.com/watch?v=tJ9hId31FRc (ruzickaw, gut)

https://www.youtube.com/watch?v=nSIdzAdCU_A (Rilke selbst?)

http://www.lutzgoerner.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1192&Itemid=513 (Lutz Görner)

https://archive.org/details/de-der_panther-wikis (2 Versionen)

https://www.youtube.com/watch?v=iDG2BbNbJbk (mit Musik unterlegt)

https://www.youtube.com/watch?v=ngY1mU6ooGI (Oliver Kahn, ehrlich)

http://www.myfreemp3.cc/music/Ulrich+Tukur+Rainer+Maria+Rilke+-+Der+Panther (Ulrich Tukur, zu schnell gesprochen)

https://www.youtube.com/watch?v=V2UMGVTcX3Q (Mädchen)

http://lesung.podspot.de/post/rmrilke-la-panthere-der-panther/ (mit Vortrag des franz. Textes)

http://vimeo.com/2573774 (mit Visualisierung)

https://www.youtube.com/watch?v=yM3xZjF3G2A (dito)

http://www.dailymotion.com/video/xctq3h_mister-iceberg-der-panther-rilke_creation (Mr. Iceberg, mit Musik unterlegt, mit Effekten)

http://www.podcast.de/episode/115773/Rainer%2BMaria%2BRilke%253A%2BDer%2BPanther/

https://www.youtube.com/watch?v=TiXA_MnUbQk (Schné Ensemble, gesungen)

https://www.youtube.com/watch?v=ilsSU4KcgA8 (gesungen von Jill Gaylord)

Auf youtube gibt es noch viel mehr Titel zu „Der Panther“! Unbeholfene filmische Bearbeitungen wurden nicht beachtet.

Unterricht

http://loesener.de/wp-content/uploads/2012/11/hochform_panther.pdf (Unterichtsideen)

http://www.lehrer-online.de/panther.php (U-einheit)

http://144.65.2.179/02_cont/03content/03_deutsch/laptop6a/literarische_texte/rilke_panther.htm (dito)

http://mediathek.bildung.hessen.de/material/deutsch/lyrik/panther/index.html (eine Anleitung zur Analyse, mit Lösungen)

http://www.deutschunddeutlich.de/contentLD/GD/GT61abPanther.pdf (mit zweimal Lückentext)

http://users.skynet.be/lit/rilke.htm (Fragen zum Text)

http://www.turmfalken.de/hp/ex/006/daten/ex006_index.htm (Abwandlung des Textes auf andere Themen, „produktiv“)

http://www.gymnasium-warstein.de/aktuelles/details/klassische-lyrik-neu-verfasst-nach-rainer-maria-rilke-der-panther.html (dito)

Mörike: An eine Äolsharfe – Analyse

Angelehnt an die Efeuwand …

Text

http://www.moerike-gesellschaft.de/2008.pdf (dort im Mai: Text mit Kommentar Reiner Wilds) Heute (10/23) kann man unter http://www.moerike-gesellschaft.de/gedichtdesmonats.html, dort „Gedichte des Monats (PDF)“, alle Interpretationen der Gedichte Mörikes durch Reiner Wild herunterladen.

http://freiburger-anthologie.ub.uni-freiburg.de/fa/fa.pl?cmd=gedichte&sub=show&noheader=1&add=&id=789

http://www.zeno.org/Literatur/M/M%C3%B6rike,+Eduard/Gedichte/Gedichte+(Ausgabe+1867)/An+eine+%C3%84olsharfe

Zuerst wird man heute erklären müssen, was eine Äolsharfe ist: eine Art Saiteninstrument, dessen Saiten vom Wind durch den Luftzug in Schwingung versetzt werden und so melodische Töne erzeugen. Äolsharfen (oder Windharfen) waren schon in der Antike bekannt; sie hatten in der Zeit um 1800 eine Hochkonjunktur. Hier kann man (auf Link 3) Windharfen hören.

Für das Verständnis von Mörikes Gedicht ist es wichtig zu wissen, dass bereits vor Mörike Äolsharfen auch in der Literatur ein Motiv waren. Berühmt ist Coleridges Gedicht The Eolian Harp (1795). Herder hatte 1795 Thomsons Ode  ins Deutsche übersetzt. Goethe erwähnt das Instrument in der „Zueignung“ von „Faust“:

„Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen

Nach jenem stillen, ernsten Geisterreich,

Es schwebet nun in unbestimmten Tönen

Mein lispelnd Lied, der Äolsharfe gleich,

Ein Schauer fasst mich, Träne folgt den Tränen,

Das strenge Herz, es fühlt sich mild und weich…“ (V. 25-30)

Kerner hatte 1823 den „Frauen-Verein zu Weinsberg“ zu Weinsberg gegründet, um die Ruine der Burg Weibertreu vor dem Verfall zu bewahren. In den Schießscharten des „Dicken Turms“ ließ Kerner Äolsharfen anbringen, die Dichtern als Projektionsfläche melancholischer Gedankenspiele dienten. Aus diesem Anlass entstand folgendes Gedicht:

Justinus Kerner: Die Äolsharfe in der Ruine

„In des Turms zerfallner Mauer

Tönet bei der Lüfte Gleiten

Mit bald halb zerrißnen Saiten

Eine Harfe noch voll Trauer.

 

In zerfallner Körperhülle

Sitzt ein Herz, noch halb besaitet,

Oft ihm noch ein Lied entgleitet

Schmerzreich in der Nächte Stille.“

Mit der Äolsharfe, die auch noch bei anderen Autoren erwähnt ist, waren in der Literatur mehrere Aspekte verbunden: „die Klage der Toten aus dem Jenseits, die Klänge aus dem Ganzen der Natur, die poetische Inspiration“ (Georg Braungart).

„Das vermutlich im Frühsommer 1837 entstandene und 1838 in den Gedichten erstmals gedruckte Gedicht ist eine Totenklage; Mörike gedenkt darin (ohne den Namen zu nennen) seines 1824 gestorbenen Bruders August.“ (Reiner Wild, s.o.) Es zählt zu den Dinggedichten.

Das Gedicht beginnt mit dem Zitat einer Strophe aus des Horaz Oden (II.9, V. 9-12) als Motto – das einzige Motto eines Gedichts Mörikes:

„Nur du beweinst in ewigem Klagelied

Des Mystes Tod, dein sehnender Schmerz entweicht

Nicht, wenn des Abends Stern heraufsteigt,

Nicht wenn er flieht vor der glühnden Sonne.“

Dieses Motto ermahnt einen Adressaten, sich der Trauer um einen jungen Mann nicht völlig zu ergeben – Mörike setzt damit vermutlich einen Gedenkstein für seinen Lieblingsbruder August, der 1824 überraschend gestorben war; die ganze verwickelte Beziehung Eduard Mörikes zu August und der Trauer um ihn kann man bei Braungart nachlesen – das Gedicht sollte als veröffentlichtes jedoch nicht nur aus den Details der Biografie Mörikes zu verstehen sein.

In der ersten Strophe wendet sich der Ich-Sprecher an die Äolsharfe, die an eine Efeuwand gelehnt ist; Efeu ist ein Symbol der Treue, der Unsterblichkeit, des ewigen Lebens. Die Äolsharfe wird wiederholt aufgerufen, wieder „Deine melodische Klage“ anzufangen. Die Verse sind in freien Rhythmen abgefasst, sie geben so Raum für die elegische Stimmung des Sprechers.

In der zweiten Strophe werden die Winde angesprochen, welche die Saiten der Harfe zum Klingen bringen sollen. Mit dem gefühlvollen „Ach!“ (V. 9) wird ihrer Herkunft vom Grabhügel des Knaben gedacht, „Der mir so lieb war“ (V. 10) – biografisch gelesen: des Bruders August. Der Ich-Sprecher gesteht: Sie bedrängen „süß“ (V. 14) sein Herz, da sie den vollen Blütenduft aufgenommen haben. In der w-Alliteration (V. 16) wird die Musik der Windharfe beschrieben, die Winde sind in der s-Alliteration benannt (V. 14 f.) und werden im W von „Wachsend“ mit der Musik verbunden, zugleich mit der Sehnsucht des Sprechers. Im Wachsen und Hinsterben sind sie selber lebendig (V. 17 f.).

Die dritte Strophe bringt eine Überraschung, eine Momentaufnahme: Wind und Harfe, in der h-Alliteration verbunden, erzeugen plötzlich den holden Schrei der Harfe und antworten damit der eigenen Seele „plötzliche Regung“ (V. 23). Sie bewirken süßes Erschrecken (V. 22), das genauso ambivalent ist wie der holde Schrei (V. 21), das süße Bedrängen (V. 14) und die melodische Klage (V. 7). Die zweite Folge des Windstoßes ist, dass die voll erblühte Rose „Alle ihre Blätter vor meine Füße“ streut (V. 24 f.). Damit wird sie zum Symbol des Knaben, der aus der Jugend in den Tod gerissen wurde; sie wird zur Gegenblume des Efeus, die blühende Pracht im Untergang. (Rose und Efeu sind beide selbst ambivalente Symbole, in Gehalt oder Verwendung sowohl dem Leben wie dem Tod verbunden.)

Über die Äolsharfe könnte eine weitere Linie zu Mörikes Bruder August führen. Dessen Lieblingsgedicht war Matthisons „Lied aus der Ferne“ (1794 gedruckt). Die letzte Strophe dieses Gedichts lautet so:

„Hörst du, beim Silberglanz der Sterne,

Leis‘ im verschwiegnen Kämmerlein,

Gleich Aeolsharfen aus der Ferne,

Das Bundeswort: Auf ewig dein!

Dann schlummre sanft; es ist mein Geist,

Der Freud‘ und Frieden dir verheißt.“

http://forum.festspiele.de/index.php?page=Thread&postID=43601 (dort ab 10. April 2008; der Autor G. Widmann stützt sich auf Georg Braungarts Aufsatz: Poetische „Heiligenpflege“: Jenseitskontakt und Trauerarbeit An eine Äolsharfe. In: Interpretationen. Gedichte von Eduard Mörike, hrsg. von Mathias Mayer, RUB 17508, S. 104 ff.)

http://buecherei-alstaden.blogspot.de/2010/09/gedicht-des-monats-september-2010-das.html

http://de.groups.yahoo.com/group/Fischer-Dieskau_Forum/message/1381

Symbolik Efeu

http://www.symbolonline.de/index.php?title=Efeu

http://cologneweb.com/yvonne/efeu.htm

http://www.derkleinegarten.de/800_lexikon/825_symbole/efeu/efeuranke.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Efeu

Symbolik Rose

http://www.symbolonline.de/index.php?title=Rose

http://globaltalk.de/kolumnen-von-globaltalk/symbolik-der-rose/007093/

http://www.moers.de/C12572210040C568/html/D9FC37F42DD8F70BC125770600347EC0?opendocument

http://de.wikipedia.org/wiki/Rosen

Dinggedicht

Vortrag

http://www.youtube.com/watch?v=GaffD57Vdrk (Hugo Wolf: ?)

http://www.youtube.com/watch?v=yuuI-MMt9lg (dito

http://www.youtube.com/watch?v=GaffD57Vdrk&list=PL9B522F7C466771D1&index=6 (dito)

http://www.youtube.com/watch?v=gdGeI_upeIs (Hugo Wolf: N. Greenidge)

http://www.youtube.com/watch?v=jYi2Xk_jIuo (Wolf: Evelyn Lear)

http://www.youtube.com/watch?v=G0ucFkblLXg (Wolf: Fischer-Dieskau, u.a.: An eine Äolsharfe)

http://www.youtube.com/watch?v=4bIMbVO3Mfw (Wolf: Scot Weir)

http://www.youtube.com/watch?v=nvlhJEZHkeg (Brahms: Samanta Weppelmann)

http://www.youtube.com/watch?v=cR9eqvY4zPU (Brahms: Emilio Pons)

http://www.youtube.com/watch?v=uMiq_v3lBsw (Brahms: Marija Vidivic) u.a.

http://www.youtube.com/watch?v=n2GYlUdyJ_E (Henze: An eine Äolsharfe)

Sonstiges

http://www.nostalghia.de/wel-frm.html?windharfe0.html (große Seite über Windharfen!)

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84olsharfe (Äolsharfe)

http://www.windklangkunst.de/whatis.html (Jutta Kelm: Die Äolsharfe)

http://www.zeno.org/Literatur/M/Matthisson,+Friedrich+von/Gedichte/In+der+Fremde/Lied+aus+der+Ferne (Matthison: Lied aus der Ferne)

http://cingolani.com/21em.html (engl. Übersetzung)

http://jsq.humnet.unipi.it/Poesie.pdf (italien. Übersetzung verschiedener Gedichte Mörikes)

http://www.ku.de/fileadmin/1305/Philologie/Lehre/Interpretationen/I-89-2.pdf (Text und Übersetzung des Horaz-Zitats)